HR im Wandel – unterwegs mit Haltung
28. Juli 2025
HRnetworx

Boxenstopp München: Tjalf Nienaber im HRley-Gespräch mit Stefan Günzinger (GF) von mensch & kommunikation GmbH über Unsicherheit, Chancen und neue Wege im Lernen.
Herausforderungen im Wandel: Führung, Unsicherheit & KI
Tjalf: Was ist aus deiner Sicht aktuell die größte Herausforderung für HR-Abteilungen und wie hilft eure Lösung dabei, diese zu bewältigen?
Stefan Günzinger: Es sind aktuell drei Herausforderungen für HR sowie für den Bereich Learning & Development, mit dem wir hauptsächlich zu tun haben. Wenn wir uns die aktuellen Entwicklungen auf der Welt anschauen: Wir haben auf der einen Seite die amerikanische Krise, die überall für große Disruption sorgt. Auf der anderen Seite steht Russland – auch hier gibt es Zusammenhänge. Und abseits der geopolitischen Themen haben wir das KI-Thema, das ebenfalls ein enorm disruptiver Faktor ist. All diese Faktoren wirken auf Unternehmen ein, schaffen Unsicherheit und viel Bewegung. Letztlich landen die Fragen immer bei HR und Learning & Development: „Was machen wir jetzt damit? Wie fangen wir das Unternehmen auf?“
Es geht um den Umgang mit Unsicherheit und Führung in unsicheren Zeiten, wobei auch Führungskräfte oft nur sagen können: „Ich weiß es nicht.“ Gleichzeitig löst das Thema KI bei Mitarbeitenden viele Ängste aus. Täglich liest man, wie viele Millionen Arbeitsplätze durch KI gefährdet sind. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass Unternehmen große Chancen sehen und die Entwicklung sowie Implementierung von KI vorantreiben.
Mitarbeitende empfinden einerseits Faszination für KI, andererseits fragen sie sich: „Was bedeutet das für mich, für meinen Arbeitsplatz, für mein Arbeitsfeld? Wird es meinen Job in Zukunft noch geben?“ Diese Unsicherheiten aufzufangen, ist ein wesentlicher Teil der HR-Arbeit im Unternehmen. Das sind die großen Herausforderungen, die auch bei uns ankommen: Führen und Arbeiten in großer Unsicherheit, in sich immer schneller verändernden Welten, sowie der Umgang mit der KI-Revolution. Wie bringe ich Mitarbeitende dazu, positiv und neugierig auf KI zuzugehen und nicht – bewusst oder unbewusst – zu sabotieren, weil sie Angst um ihren Arbeitsplatz haben? Das sind die spannenden Themen, die wir momentan sehen.
KI als Gamechanger im HR-Lernen
Tjalf: Welche Entwicklungen oder Trends beobachtest du derzeit besonders aufmerksam im HR-Bereich?
Stefan Günzinger: Der größte Trend ist eindeutig das KI-Thema. Alle fragen sich, welche Prozesse im HR-Bereich mithilfe von KI besser, sinnvoller und effektiver gestaltet werden können – sei es im Recruiting oder im Management von Learning-&-Development-Prozessen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie wir diese Kompetenzen ins Unternehmen bringen, damit Teams lernen, mit KI zu arbeiten und die „Sprache KI“ zu verstehen und neugierig in ihren Alltag zu integrieren.
Im Trainingsbereich überlegen wir, wie wir KI sinnvoll einsetzen können. Eine Zukunftsfrage ist auch: Brauchen wir überhaupt noch Trainings oder können KI-Coaches und KI-Trainer das künftig übernehmen? Aktuell bedeutet das für uns, dass wir in Trainings, wenn es passt, den Teilnehmenden KI-Prompts mitgeben, damit sie das Gelernte mit KI weiterentwickeln können – sei es in Führungsthemen, Präsentationsthemen oder anderen Bereichen.
Was Kund:innen heute erwarten: Blended Learning & Individualisierung
Tjalf: Alles ist im Wandel. Wie haben sich die Anforderungen eurer Kundschaft in den letzten Jahren verändert? Was wird heute stärker nachgefragt?
Stefan Günzinger: Was bei uns stärker nachgefragt wird, sind – zum Glück – Blended Learning Journeys. Es setzt sich immer mehr durch, dass Lernen ein Prozess ist, der irgendwo beginnt und kontinuierlich weitergeht. Häufig ist das multimodal: Es startet mit E-Learnings oder KI-gestützten Tools und geht über Präsenz- oder Live-Online-Trainings mit Learning Nuggets und Fortsetzungen weiter. Es geht hin zu strukturierteren und immer individuelleren Formaten, weil KI die Möglichkeit bietet, Angebote schnell auf bestimmte Zielgruppen oder Personen zuzuschneiden. Das ist der große Trend, den wir aktuell in unserer Arbeit sehen.
Global & individuell: Was mensch & kommunikation auszeichnet
Tjalf: Ich vermute, dass ihr euer Alleinstellungsmerkmal klar herausgearbeitet habt. Was unterscheidet euer Angebot deiner Meinung nach am stärksten von anderen Lösungen am Markt?
Stefan Günzinger: Ich glaube, was uns unterscheidet, ist, dass wir einerseits als Global Partner von Blanchard, einem der größten Unternehmen im Bereich Führungskräfteentwicklung weltweit, in der Lage sind, globale Trainingslösungen in über 20 Sprachen auszurollen. Andererseits haben wir als Trainingsunternehmen viel Erfahrung mit maßgeschneiderten Lösungen und können diese so adaptieren, dass sie wirklich passen.
Ein Handwerksbetrieb würde sagen: „Sitzt, passt und hat Luft.“ Uns geht es nicht darum, Standards „mit dem großen Gartenschlauch“ auszurollen, sondern innerhalb standardisierter Großformate individuell und kulturell passende Lösungen für Unternehmen und Zielgruppen zu schaffen – und das sehr schnell.
Zum Schluss: Ein Impuls für HR
Tjalf: Zum Schluss: Wenn du HR-Entscheider:innen einen einzigen Impuls mitgeben könntest, welcher wäre das?
Stefan Günzinger: Mein Impuls wäre, sich intensiv mit dem Thema KI auseinanderzusetzen. Ich spüre in diesem Feld noch viel Zurückhaltung, gerade bei HR-Entscheider:innen. Viele Menschen, die im Bereich Personal oder Personalentwicklung arbeiten, sind sehr menschenorientiert und haben oft eine gewisse Distanz zu KI. Aber letztlich wird KI ihre Arbeit in naher Zukunft massiv verändern. Es ist wichtig, selbst neugierig zu sein, denn wenn man selbst nicht offen ist, kann man das Thema auch im Unternehmen nicht voranbringen.
Tjalf: Vielen Dank, das war großartig. Danke schön!
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