Der Mittelstand ist das Herz der Wirtschaft – doch wie steht es 2025 wirklich um die HR-Arbeit in kleinen und mittleren Unternehmen? Die neue Studie HR-Radar 2025 liefert aufschlussreiche Antworten. Befragt wurden über 600 Geschäftsführende sowie HR-Führungskräfte aus KMU – mit einem klaren Ergebnis: Führung, Feedback und Entwicklung sind die größten Baustellen und bremsen die HR-Reife vieler Unternehmen spürbar aus.

Potenzial erkannt – aber kaum Zeit für strategische HR

Eine zentrale Frage der Studie: Was würden HR-Verantwortliche tun, wenn sie eine Stunde mehr pro Woche hätten?
Die Antwort ist eindeutig:
→ Entwicklung ihrer Mitarbeitenden
→ Stärkung der Führungskultur
→ Strategische Personalplanung

Genau diese Bereiche kommen im Alltag jedoch häufig zu kurz. Nur 11 % der KMU verfügen über einen vollständig etablierten Entwicklungsprozess für Führungskräfte – obwohl gute Führung einer der wichtigsten Hebel für langfristige Mitarbeitendenbindung ist.

Sechs Erkenntnisse, die den Status quo prägen

Die Studie zeigt deutlich, wo KMU heute stehen und wo die größten Entwicklungsfelder liegen. Besonders auffällig sind diese sechs Befunde:

1. Größe ungleich Professionalisierung
   Entscheidend für HR-Reife ist eine klare HR-Abteilung – nicht die Unternehmensgröße.
2. Entwicklung, Führung & Strategie sind Top-Prioritäten
   Wenn mehr Zeit vorhanden wäre, würden HR-Verantwortliche genau hier investieren.
3. Mitarbeitendengespräche sind selten verankert
   Nur 37 % der KMU führen konsequent strukturierte Gespräche mit Leistungsbeurteilung.
4. Kleine Unternehmen als KI-Vorreiter
   Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitenden setzen KI überraschend häufig ein.
5. Employer Branding vernachlässigt
   Nur 38 % der KMU haben eine klare Arbeitgebermarkenstrategie.
6. Klare Ziele fehlen
   39 % der KMU arbeiten ohne definierte Zielvereinbarungen für Leistungsanforderungen.

Digitale Tools: ein ungenutzter Hebel

Die Studie zeigt außerdem: Viele KMU nutzen digitale HR-Tools oder KI noch kaum – trotz hoher Entlastungspotenziale.
Dabei können Synergien, Automatisierung und intelligente Workflows einen entscheidenden Einfluss auf Effizienz und Qualität haben.

Wie Prof. Dr. Carsten Knaut von der TH Köln betont:
„Wirksam wird Personalarbeit, wenn sie effizient verwaltet und zugleich gestaltend wirkt.“

Praxisnahe Orientierung für KMU

Das HR-Radar 2025 liefert nicht nur Zahlen und Daten, sondern konkrete Impulse für die Weiterentwicklung der Personalarbeit – gerade in Unternehmen, in denen Ressourcen knapp sind und HR oft im Tagesgeschäft untergeht.

Wer verstehen möchte, wie sich HR-Reifegrade unterscheiden, wo Potenziale liegen und welche Maßnahmen die größte Wirkung entfalten, findet in der Studie wertvolle Orientierung.