Resilienzperformance - in drei Schritten zur persönlichen Wirksamkeit

Manchmal habe ich den Eindruck, dass es Menschen gibt, die eine große Freude daran haben, immer wieder neue Begriffe für alte Weisheiten durchs Dorf zu jagen. Was früher Bestandteil einer gut bürgerlichen Erziehung war, Menschen menschlich zu begegnen, heißt heute: Achtsamkeit. Gab es schon immer Menschen die sich aufrieben im Arbeitsalltag oder bei nicht gelingender Kindererziehung müde wurden, es immer und immer wieder ergebnislos versuchten, nennen wir es heute: burnout.

 
Kannten wir früher Menschen, die lebensfroh, optimistisch waren und als vital galten, muss heute der Begriff Resilienz herhalten, wenn die Rede von widerstandsfähigen Menschen ist.
 
Resilienz scheint also wieder einer dieser "neuentdeckten" Themen zu sein, um die sich Personaler, Geschäftsführer und Vorstände kümmern sollten. Und nicht zu vergessen: die so genannten Betroffenen selbst - Führungskräfte jeden Geschlechts, jeden Alters, jeder Hierarchiestufe, jeder Unternehmensgröße und jeder Branche.
 
Resilienz gilt als Ausdruck des Widerstehens. Ein resilienter Mensch kann selbst den Verformungsaktivitäten seiner selbst durch die Umwelt widerstehen. Er ist sozusagen in der Lage, sich selbst immer wieder in Form zu bringen. Er lässt sich auf Dauer nicht verbiegen oder verformen. Er ist ganz cool, weil er seine Stärken kennt und sie immer und immer wieder einsetzt, damit ihm seine psychobiologische, wohlbefindliche Identität nicht abhanden kommt. Der den Stürmen und den tosenden Wellen des Lebens standhält - ihnen also trotzt.
 
Gibt es diese wackeren Frauen und Männer, die als Sinnbild des ewigen Steh-auf-frauchens und -männchens gelten? Und wenn es sie gibt, vor allem die Frage: wie machen die das? Ist es "Gott gegeben" - so müssen sie sein und können nicht anders. Oder machen sie bewusst etwas aus ihrem Talentpäckchen, das die Natur ihnen mitgab und vielleicht im Elternhaus sich weiter entwickeln konnte?
 
Hat jeder den Keim dieser Widerstandskompetenz in sich? Wie kann man ihn erkennen? Ist er entwickelbar? Oder einfach gefragt: kann ich Resilienz entwickeln und erlernen? Fast möchte ich schreiben: yes - you can. Aber bitte mit Vorsicht, denn ein xy-Allmächtig wird niemand. Wohl aber im Rahmen der eigenen Potenziale und damit ein wesentliches Stück in Richtung Selbstzufriedenheit durch die Organisation und Selbststeuerung der eigenen Ressourcen.
 
Denn um Selbststeuerung und Selbstorganisation der eigenen Ressourcen geht es, wer Resilient sein will. 
 
Es gibt drei strategische Schritte, um über eine eigene also einmalige Resilienzperformance zu verfügen:
 
Schritt 1:  die Quellen identifizieren. Dazu zählen die identitätsstiftenden Motive, Werte, Gefühle und Intelligienzen über die jeder Mensch verfügt.
 
Schritt 2: die identifikation und Definition des Lebenssinns. Es geht hier um die Vision Ihres Daseins und der erfüllenden Berufsvision.
 
Schritt 3: Die Reflexion und Schärfung von Schritt eins und zwei Ihres Handelns in aktuellen Kontexten und der Analyse potenzieller Probleme künftiger Kontexte.
 
Bei den Schritten sollten Sie sich unterstützen lassen von Profis in der Sache - egal ob Dame oder Herr. Bei dem Thema Resilienzentwicklung haben Lebens- und umfangreiche Berufsefahrung  eine unabdingbare Funktion. DieDame oder Herr muss Berater, Coach und Trainer für sie sein. 
Wichtig ist bei der Auswahl, dass die Dame oder Herr selbst Inhaber dieser Widerstandsperformance ist und bewusst erläutern kann, was sie/er machen oder wie sie vorgehen in Ihrem Verhalten - und natürlich, wie sie es selbst erlernt haben. Ich denke hier nicht, dass sie Vorbilder sein sollen im Sinne des Modelllernens, wie wir es aus der Pädagogik kennen noch das modelling, wie es das NLP kennt. Vielmehr geht es darum, die Aura so einer individuellen Resilienz "auszudünsten", damit Glaubwürdigkeit im Thema für beide Parteien möglich wird. 
Die Erfahrung lehrt, dass die Schritte eins bis drei im vierwöchigen Rhythmus stattfinden sollten. Unter vier Augen. Vertraulich. Im geschützten Raum. Lern- und Reflexionsaufgaben sollten zwischen den einzelnen Schritten liegen - und natürlcj die Möglichkeit des telefonischen Kontaktes.
 

Viel Erfolg wünsche ich Ihnen dabei, "ein Resilient" zu werden.

Dr.Rolf Meier

www.drmeier-coaching.de

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