Schon vor weit über 2000 Jahren waren mögliche charakterliche Schwachstellen von Politikern bekannt. Deshalb wurde gefordert:
Politiker sollen redlich sein, also rechtschaffen, aufrichtig, ehrlich und verlässlich. Sie sollen Gott fürchten, also bei Mose die 10 Gebote beachten. Insbesondere das 5. Gebot, das nach Pinkas Lapide aus dem hebräischen besser übersetzt werden sollte mit: „Du sollst nicht morden.“ (aus niedrigen Beweggründen). Letztendlich sollen sie nicht korrupt sein oder „Vetternwirtschaft“ betreiben.
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Autokraten bis heute diese Charakterzüge nie leben. Ein Eignungsprofil reicht also nicht aus. Nun sind Menschen immer schon lernfähig. Mit „Demokratie“ haben sie versucht, Politiker „in Schach“ zu halten: Freie und geheime Wahlen, Gewaltenteilung, eine Garantie der Grundrechte und eine freie Presse sollen die Rahmenbedingungen für politisches Handeln bestimmen. So wird Charakter deutlich, insbesondere Überzeugungen und Werte, die Handeln maßgeblich bestimmen.
Eine Demokratie schleichend zu zerstören beginnt damit wichtige gesellschaftliche Werte wie „Glücklich sein“, „Sicherheit für die Familie“, „Freiheit“ oder „Selbstachtung“ als stark gefährdet darzustellen, zu emotionalisieren, autoritär restaurative Wege vorzuschlagen, statt Wege zu öffnen, um Werte besser umzusetzen.
Wer gegen Demokratie ist oder Demokratie abschaffen will, sorgt dafür, dass Autokraten das bekommen, was sie immer schon bekommen haben und stellt damit sicher, dass die eigenen Bürger, Nachbarn und andere Kulturen das bekommen, was sie schon immer erlitten haben. Erfahrungen aus 3000 Jahren, aus so manchem „Reich“, zeigen das deutlich.
Mehr zum Einfluss von Überzeugungen, insbesondere von Werten findet sich als Überblck und als downloadbarer Beitrag „ Wie Werte als Verhaltensgrundlage wirken. Ergebnisse aus 40 Jahren Werteforschung in Deutschland“ über
https://gws-kybernetik.org/zur-rolle-von-werten-drei-perspektiven-1-wie-werte-als-verhaltensgrundlage-wirken-ergebnisse-aus-40-jahren-werteforschung-in-deutschland