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Dass Lob die Leistung und Motivation von Mitarbeitern steigern kann ist hinlänglich bekannt. Von großer Bedeutung für die Wirksamkeit ist aber der Zeitraum, der zwischen demPeter Rach Team-Doktor ersten und dem nächsten Lob vergeht. Wie oft genau loben Sie? Ist es auch genug?

Sicher haben Sie längst einen entsprechenden Vorsatz gefasst. Die positive Wirkung von Lob und Anerkennung ist hinlänglich bekannt. Die Gefahren der leichtfertigen Verwendung von Lob habe ich in einem anderen Beitrag bereits diskutiert. Von unzähligen Chefs habe ich den Ausspruch mit voller Gewissheit gehört: Ich lobe sehr viel. Aber wie können Sie sich sicher sein, dass es auch genug ist?

Mit zahlreichen Studien über mehrere Jahrzehnte hat die Gallup-Unternehmensberatung den Zeitraum von 7 Tagen als optimal ermittelt. Alles ist eine Frage der Gehirnchemie: Ihr Lob schüttet beim Mitarbeiter Dopamin aus, eine rauschgift-ähnliche Substanz, die im Gehirn für ein Glücksgefühl und Befriedigung sorgt. Diese Droge, dieses tolle Gefühl, will das Gehirn immer wieder: das erzeugt die Motivation. Aber diese chemische Substanz wird innerhalb von wenigen Stunden wieder abgebaut. Der Rausch wird vergessen. Schon nach einer Woche geht die motivierende Wirkung Ihrer letzten Anerkennung gegen Null.

Jetzt mal Hand aufs Herz: schaffen Sie es, jeden Ihrer Mitarbeiter mindestens ein Mal pro Woche zu loben. Ich misstraue Ihrer Antwort, und das sollten Sie auch tun. Googeln Sie dazu mal den Suchbegriff „positive Illusion“. 94% aller Autofahrer halten sich für überdurchschnittliche gute Fahrer. Ich schätze ca. die Hälfte irrt sich. Ganz ehrlich, kaum eine Führungskraft schafft das. Und nur die wenigsten wissen von diesem 7-Tage-Zeitraum. Sie loben deswegen auch allenfalls dann, wenn sich ein Anlass ergibt. Also eher zu selten. Schade um den möglichen Produktivitätszuwachs.

Ist denn 1 Mal pro Woche je Mitarbeiter überhaupt zu schaffen? Das Aussprechen eines Lobes dauert ja eigentlich keine Minute. Schwieriger ist es schon, einen echten Anlass dafür zu finden. Man soll doch aufrichtig bleiben. Schließlich gibt es immer wieder Mitarbeiter, die nie einen Anlass für Anerkennung anbieten. Keine Leistung, kein Lob, keine Motivation, keine Leistung. Wollen Sie diesen Teufelskreis durchbrechen? So könnte es trotzdem funktionieren.

  1. 1.Stellen Sie sich bildlich vor, wie sich die Leistung Ihrer Mitarbeiter steigert, wenn Sie das Optimum an Anerkennung einhalten.
  2. 2.Leistungsschwache Mitarbeiter geben Ihnen – mit „normalen“ Kriterien gemessen nur selten Gelegenheit zur Anerkennung. Denken Sie ab sofort anders: Wenn Sie seit 4 Wochen Klavierspielen lernen, klingt ihr „lobenswerter“ Fortschritt ganz anders, als die Leistungssteigerung eines Konzertpianisten. Was auch immer Ihr Mitarbeiter gerade so kann: Schafft er auf einer 10er-Skala gerade eine 3, ist nicht die 10 sein Ziel. Schon für jede 4 gebührt ihm eine aufrichtige Anerkennung. Auf den individuellen Ausgangspunkt kommt es an.
  3. 3.Legen Sie am Anfang jeder Woche für jeden Ihrer Mitarbeiter im Voraus fest, was ein lobenswerter Tatbestand für ihn wäre. So können Sie bei Eintreten dieses Falles sofort, spontan und aufrichtig loben.
  4. 4.Die meisten Führungskräfte glauben einfach, sie würden schon genug loben. Sie irren sich, weil sie weder die Quantität noch die Qualität messen. Fragen Sie mal Ihre Mitarbeiter, ob sie ausreichend Anerkennung von Ihnen bekommen (Qualität). Lernen Sie dabei von den Äußerung Ihrer Mitarbeiter etwas über Ihre Leistung als Führungskraft.
  5. 5.Machen Sie ein spannendes Spiel daraus. Zählen Sie Ihre Lobe pro Woche (Quantität). Führen Sie eine persönliche Scorecard oder ein gut sichtbares Scoreboard auf Ihrem Schreibtisch. Es muss ja nicht jeder Mitarbeiter wissen, was Sie da zählen. Nutzen Sie Gegenstände, Symbole, Post-its als Erinnerungsstütze für Ihr Vorhaben. Belohnen Sie sich selbst, wenn Sie ihr Ziel - den nächsten Level - schaffen.
  6. 6.Schließen Sie mit Ihrem Mentor, Ihrem Chef, einem Kollegen oder Freund einen Vertrag über Ihr Vorhaben. Erfüllen Sie Ihren Vertrag nicht, spenden Sie einen festgelegten Betrag an eine gemeinnützige Organisation. Anderenfalls holen Sie sich IHR wöchentliches Lob ab.

Über den Autor, Peter Rach:

Peter Rach ist erfahrener Coach (DVNLP), NLP-Lehrtrainer des DVNLP. Außerdem arbeitet er als Team-Doktor und ist er Inhaber der Consultingfirma man2fan, die sich auf das Thema Mitarbeiter-Begeisterung und Teamentwicklung spezialisiert hat. Sitz ist in Mömbris, in der Nähe von Aschaffenburg und dem Rhein-Main-Gebiet. Zielgruppe sind vor allem mittelständische Unternehmen, die ihren Erfolg auf dem herausragenden Engagement ihrer Mitarbeiter aufbauen wollen. Die Geschäftsleitung hat Peter Rach, Diplomkaufmann für Marketing und Wirtschaftspsychologie, erfahrener Coach, Trainer und Marketing-Profi. Das Team besteht aus einem großen Netzwerk an erfahrenen Trainern, Psychologen und Coaches als freie Mitarbeiter. Sprechen Sie den Autor an: Peter Rach, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0177-4497497.

man2 fan
Peter Rach – Lösungen für Mitarbeiter-Begeisterung und Personalentwicklung
Heimbach 11a
63776 Mömbris
Tel. +49 (0) 60 29.601 9011
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Publiziert in Führung, Leadership
Montag, 02 Januar 2012 12:25

Warum Veränderungen so schwer fallen

von: Frank Weber
www.weber-advisory.com

Veränderungen sind allgegenwärtig aber wir Menschen mögen kein Change Management. Er ist weit bekannt, der vielzitierte Spruch, nachdem die einzige Konstante im Universum die Veränderung ist. Diese Erkenntnis stammt vom griechischen Philosophen Heraklit von Ephesus und ist damit bereits runde 2.500 Jahre alt. Eigentlich müssten wir Menschen es doch in dieser Zeitspanne geschafft haben, zielführend und erfolgreich mit Veränderungen umzugehen. Gleichwohl scheitern, je nach Umfrage, zwischen zweidrittel und dreiviertel aller Change Projekte und von den verbleibenden erfüllen auch wieder runde 80 Prozent in den ersten drei Jahren nicht die geplanten Ziele. Der Umgang mit Veränderungen ist damit trotz „antiker“ Erkenntnis keine wirkliche Erfolgsgeschichte.


Grundsätzlich enthält der Begriff Veränderung keine positive oder negative Bewertung. Gleichwohl findet im Alltag oft eine sprachlich-psychologische Bewertung statt und die ist in den meisten Fällen eher mit einer negativen Konnotation versehen. Woran liegt das? Im beruflichen und auch im privaten Umfeld stoßen wir laufend auf Veränderungen, selten aber direkt von uns initiiert und in der Regel treten sie überraschend ein. Das prägt deren Bewertung durch uns. Veränderungen stören das von uns so geschätzte Gleichgewicht, sie bringen Turbulenzen mit sich. Sie zwingen uns, den bisherigen Weg zu überdenken und neu zu justieren. Unabhängig davon, ob man den Wandel positiv oder negativ bewertet, zunächst hängt man erst einmal in der Luft und weiß ad-hoc nicht, wie es weitergehen wird, wie lange dieser Schwebezustand anhält und ob es nicht sogar in eine ungewünschte Richtung geht. Wer in dieser Situation Unsicherheit verspürt oder gar Zweifel an der eigenen Wirksamkeit hat, wer glaubt die Kontrolle zu verlieren, wird sich tendenziell eher an das scheinbar Bewährte und Vertraute klammern und den Wandel als ängstigend ablehnen.


Change ist Stress
Immer dann, wenn wir mit einer Veränderungssituation konfrontiert werden, bewerten wir diese nach dem Muster der Reflektorischen Bedrohlichkeitsprüfung. Im Mittelpunkt stehen die beiden „Fragen“ ob die Situation bedrohlich und auch beherrschbar ist. Je nach Ausgang der Prüfung stellen sich Angst, Reaktanz oder auch Neugierde sowie abwägender Umgang mit dem Wandel ein. Dieses Modell beschreibt die Arbeitsweise der Amygdala, einem kleinen mandelförmigen Gebilde in unserem Vorderhirn, welche die Aktivitäten unserer drei Gehirne koordiniert.

Tief im Inneren des Gehirns am Hirnstamm findet sich das urtümliche Reptiliengehirn. Es enthält eine Reihe von uralten Verhaltensprogrammen, die z.B. Schlangen veranlassen, sich auf eine in unseren Augen rigide, instinktgebundene Weise zu verhalten. Dieser Teil des Gehirns ist seit 200 Millionen von Jahren nahezu unverändert. Entsprechend folgen die hier initiierten Verhaltensprogramme "Erinnerungen aus alter Zeit", die nicht durch neu gewonnene Erfahrungen verändert werden. Das Reptilienhirn lernt nicht. Oberhalb dieses Reptiliengehirns liegt das alte Säugetierhirn. Dieses limbische System teilt der Mensch mit Katzen, Ratten und Kaninchen. Hier werden überlebenswichtige Aktivitäten wie Nahrungsaufnahme, Atmung, Sexualverhalten aber auch Kampf- und Fluchtreaktionen gesteuert. Um diese beiden eher primitiven Teile des Gehirns hat sich das neue Gehirn der Säugetiere gewickelt. Dieser Cortex ist die Heimat von abstraktem Denken, Kreativität und Erfindung. Hier wird unser menschlicher Geist gelenkt.

Die neurologische Funktion der Amygdala nun lässt sich am besten als Schalter bezeichnen, der entweder die reptilische "Flucht oder Kampf"-Reaktion hervorruft oder die Frontallappen des Cortex aktiviert und somit Abwägen und intuitive Intelligenz. Alle Informationen der Sinnesorgane bahnen sich in Millisekunden ihren Weg zur Amygdala. Indem diese bei als bedrohlich und unbeherrschbar empfundenen Situationen blitzartig die direkte Verbindung zum Cortex unterbindet, kann der Organismus bereits reagieren, bevor er realisiert hat WAS überhaupt los ist. Somit läuft ein evolutionserprobtes Notfallprogramm, welches von unserem Reptilienhirn aus gesteuert wird. In diesem Moment sind unser Instinkt der Vernunft und unsere Emotion dem bewussten Denken überlegen. Biologisch spricht man in diesen Situationen von Stress.

Menschen verfügen zur Bewältigung ihres Lebens über unterschiedliche Ressourcen, die sich im Gleichgewicht befinden sollten:

  1. Psychische und persönliche Ressourcen wie Empathie, soziale Einstellungen oder das Gefühl der Selbstwirksamkeit.
  2. Objektbezogene Ressourcen wie Besitz und Statussymbole
  3. Kulturelle Ressourcen wie Familienstand, Arbeitsplatzsicherheit, Beteiligung an Entscheidungsprozessen oder Autonomie
  4. Energieressourcen wie Wissen, Zeit, Geld oder Gesundheit

Wird dieses Gleichgewicht gestört, wir also Ressourcenverlust oder -veränderung erkennen, können wir Stress erleben. Stress ist insofern als Warnsystem für Ressourcenverlust zu verstehen.

Veränderungen in Organisationen bewirken genau das, eine Störung des von uns empfundenen Gleichgewichts unserer Ressourcen: Wird der Arbeitsplatz und damit das Einkommen noch sicher sein? Wie werden sich die Rahmenbedingungen der Arbeit verändern? Werden Entscheidungsspielräume, Autonomie und Gestaltungsfreiräume eingeschränkt? Oder einfacher: Bleiben Dienstwagen und das schöne große Büro bestehen? So ist erklärbar, warum wir gelegentlich hoch errötet mit hitzigem Gemüt ohne scheinbar nachzudenken auf sich einstellende Veränderungen reagieren – Veränderungen lösen Stress aus, nicht nur umgangssprachlich.


Trennung, die "hässliche" Seite der Veränderung
Nach dieser ersten Schockphase führen Veränderungen dazu, dass sich Menschen auf ein oftmals ungewisses Neues einlassen und damit Abschied nehmen müssen. Abschied zu nehmen, löst bei vielen Menschen (starke) Emotionen aus. Vertrautes loszulassen macht uns Angst und erfüllt uns  mit Unsicherheit oder bisweilen gar mit dem Gefühl von Verlassenheit. Gesellschaftlich gehört die Trennung zu den wenigen noch existierenden Tabuthemen. Egal ob Scheidung oder berufliche Trennung –  wer sich trennt, hat verloren. Eine Vorprägung dieser Art macht es nicht einfach im beruflichen und auch im privaten Kontext offen und neutral mit Veränderungen umzugehen. Da darf es nicht wundern, dass betriebliche Veränderungsprojekte (zunächst) nicht mit offenen Armen empfangen werden und so möglicherweise die Saat für deren Scheitern gelegt wird. Ernsthaft verändern bedeutet Abschied zu nehmen sowie Trennungen als sinnvoll zu akzeptieren und beides ist nicht einfach.


Warum anders? Wir sind doch so gut!
Erschwerend hinzu kommt der betriebliche „das haben wir immer so gemacht Effekt“. Nach dem indisch-amerikanischen Prof. C.K. Prahalad findet sich dieses Verhalten vor allem in erfolgreichen Unternehmen. Dort fällt es besonders schwer zu erkennen, wann sich eine Organisation verändern muss. Der Grund könnte nach Prahalad darin liegen, dass diese Unternehmen mit der Zeit bestimmte Erfolgsideologien entwickelt haben. Oftmals nicht niedergeschriebene Doktrinen, die zudem Bestandteil der betrieblichen DNA wurden und nach denen jeder Mitarbeiter weiß: Das ist die Art und Weise, wie wir hier die Dinge tun. So gibt es ein breit geteiltes Verständnis darüber, wie sich das eigene Unternehmen im Wettbewerb behauptet, wie Leistungen gemessen, die Organisation gestaltet und welche Mitarbeiter gefördert werden. Die Gefahr liegt darin, dass sich diese (bisherigen) Erfolgsfaktoren in scheinbar unumstößliche Wahrheiten verwandeln, die dann von niemanden mehr hinterfragt werden. Dabei wäre es angesichts des fortschreitenden Wandels auf der Welt eher angebracht, Chancen und Risiken nicht aus der gewohnten Perspektive zu betrachten.


Erfolgreicher Wandel – Vorbild Natur
Bewahren kann daher schädlich sein. Ausgehend vom Top-Management sollten sich Führungskräfte in Unternehmen und Organisationen auch um eine Kultur des bewussten Vergessens bemühen. Warum also nicht einmal vom erfolgreichsten Unternehmen überhaupt lernen? Die Natur zeigt uns seit 3,7 Milliarden Jahren sehr erfolgreich, wie man unter erschwerten Rahmenbedingungen überlebt. Grob gesprochen kennt sie dabei zwei Prinzipien:

  1. Ändere, was sich nicht bewährt hat oder nicht mehr bewährt
  2. Behalte Bewährtes bei

Die Entstehung neuer Arten und ihr Aussterben ist das Prinzip der Evolution. Weniger gut an die Umwelt angepasste Arten werden verdrängt und ersetzt. Auf der anderen Seite probiert die Natur auch vieles aus. Doch wenn sich Organismen, Strukturen oder Zusammensetzungen bewähren, werden sie kontinuierlich reproduziert bzw. weitervererbt.


Trennungskompetenz statt Trennungsangst
Es gilt, genau dieses Erfolgsmodell des Abwägens von bewährt oder nicht (mehr) bewährt in den Unternehmen zu kultivieren und eine, wie Prof. F. Malik es nennt, systematische Müllabfuhr zu etablieren. Es sollte zu den bewusst vom Top-Management gewünschten Aufgaben von Führungskräften gehören, herauszufinden, welche Regeln, betrieblichen Übungen, Verhaltensweisen und Vorstellungen nicht mehr länger funktionieren oder unter Umständen sogar schaden; und sie müssen Wege finden, diese zu ersetzen. Beide, Lern- aber auch Vergessenskurve sind gleichermaßen wichtig für die Schaffung veränderungsbereiter und –fähiger Unternehmen. In diesen tritt die Trennungskompetenz an die Stelle der Trennungsangst. Trennungskompetente Menschen spüren, wann es Zeit zum Weglassen oder Aufhören ist. Sie erkennen den Zeitpunkt für Veränderungen. Sie können nein sagen, sich lösen oder auch abgrenzen. Sie haben die Fähigkeit etwas zu beenden, wenn die Bilanz nicht mehr stimmt oder ein Vorhaben, ein Geschäft keinen Erfolg mehr bringt. Trennungskompetente Menschen können aber auch ja zu etwas Neuem sagen und sich auf dieses intensiv einlassen. Sie sind neugierig und unterstützen Veränderungsprojekte. Sie erkennen sich wieder in dem Motto von Hermann Hesse „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Trennungskompetente Menschen sind aber keine Hasardeure. Sie kennen durchaus das Zögern vor den Anstrengungen des Loslösens, die damit verbundene Unsicherheit und auch die Disziplin, die dieser Prozess erfordert. Sie verfügen aber über die Bereitschaft sich darauf einzulassen und haben gelernt mit Unsicherheit und Trennungsschmerz umzugehen. Sie sind zudem in der Lage Zukunftsvisionen zu erkennen und aus ihnen die Energie zu ziehen, die für die Bewältigung von Durststrecken nötig ist.  

Es sind nicht unbedingt die Veränderungen selbst, die uns Menschen ängstigen. Was Angst bereitet, ist die Einstellung dem Neuen gegenüber aber auch die Art und Weise wie uns das Neue begegnet – im betrieblichen Kontext also, wie Veränderungen „eingeführt“ werden. So gesehen sollte es daher nicht um das Management von Veränderungen, also um Change Management gehen. Wesentlicher erscheinen Fragen der Führung. Passender wäre daher eher der Begriff Change Leadership.


Folgebeitrag: http://www.hrnetworx.info/hr-blog/item/143-change-management-und-der-ritt-auf-der-welle

 

Der Autor:
Frank Weber ist unter der Marke weber.advisory selbstständiger Unternehmensberater mit den Schwerpunkten Führung, Kommunikation und Wandel sowie Coach für Führungskräfte und ausgebildeter Mediator. Als Lehrbeauftragter an der Fresenius Hochschule unterrichtet er die Themen Change Management und Corporate Identity.

 

Publiziert in Führung, Leadership

In einem weiteren Kurz-Interview mit Frank M. Scheelen (Experte für Zukunftsbusiness) hat Tjalf Nienaber (Bereichsleiter der WEBACAD) für Sie Fakten über die Führungskompetenzen der Zukunft eruiert.

 

 

Weitere Interviews aus dem Themenkreis "Human Resources" haben wir für Sie im Video-Bereich von HRnetworx zusammengestellt. Sie haben auch einen interessanten Videobeitrag, den Sie verlinken, uploaden, oder hier im Blog vorstellen möchten? Mit einer kostenlosen Mitgliedschaft können Sie jederzeit HR-relevante Videos einbinden!

Publiziert in Führung, Leadership
Donnerstag, 27 Oktober 2011 09:56

Der Stromberg in uns allen

Stromberg ist eine unheimlich beliebte, satirische Fernsehserie, die im Businesskontext spielt. Der geniale Christoph Maria Herbst spielt in der Titelrolle einen „kleinen“ linkischen Gruppenleiter, der nach oben buckelt, nach und tritt. Der Schauspieler selbst stellt die These auf, dass der Unsympat Stromberg deswegen bei den Zuschauern so beliebt ist, weil in jedem von uns etwas Stromberg steckt. Ist das so? Auch in Ihnen?

Stromberg mobbt nach Herzenslust, er trickst wo er nur kann, hängt sein Fähnchen in den Wind, drückt sich vor jeder unangenehmen Arbeit, ist fachlich völlig inkompetent aber er schlawienert sich trotzdem immer durch. Die Figur Stromberg ist gnadenlos überzeichnet. Aber nicht nur deshalb ist sie so brüllend komisch. Schließlich fällt jedem von uns sofort jemand ein, bei dem Stromberg abgeschrieben sein könnte. Meist sind es eigene Kollegen oder Vorgesetzte, die einem da in den Sinn kommen. Herbst selber bekommt von seinen Fans E-Mails, die ihm aus der Realität berichten: „Kommen Sie mal einen Tag zu uns, das wahre Leben ist noch schlimmer“.

Warum sind manche Menschen so? Eine Studie von Nathanael Fast, von der Universität von Southern California findet zumindest eine mögliche Ursache. Deren Fazit: Gibt man Menschen mit geringem Selbstwertgefühl Macht (Führungsposition), entwickeln Sie häufig eine Tendenz zum Sadismus. Die extremsten Ausprägungen davon kennen Sie vielleicht aus dem Film oder Buch „Das Experiment“, dessen Handlung auf wahren Begebenheiten beruht. Lesen Sie dazu auch "Macht verdirbt den Charackter".

Geringes Selbstwertgefühl findet man zum Beispiel bei Führungskräften, die aus einem sozial schwachen Milleu oder aus einfachen Berufen mit niedrigem Status stammen. Es kann aber auch zahlreiche andere Gründe (z.B. Außenseiter in der Schulzeit oder Körpergröße) geben, die einen mit einem geringen Selbstwertgefühl prägen. Die Folge: Menschen mit dieser Prägung suchen permanent nach Gelegenheiten sich selbst aufzuwerten und versuchen andererseits jegliche Form der Abwertung zu vermeiden. Entsprechend neigen sie zum Mobbing, was den gemobbten psychisch kleiner erscheinen lässt. Sie lassen Untergebene spüren wie nichtig sie sind, denn das wertet das eigene Ego auf. Gegenüber Vorgesetzen versuchen sie sich permanent ins beste Licht zu rücken, um dann hinter seinem Rücken auch den Vorgesetzten abzuwerten. Natürlich sind Menschen mit Selbstwertproblemen nie an irgendetwas schuld. Auf Kritik reagieren sie aggressiv.

Und so ein Stromberg soll in uns alle stecken? Wenn Sie jetzt denken „in mir nicht“, dann ist diese Abwehrhaltung schon der erste Hinweis darauf, dass Sie betroffen sind. Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl stehen zu ihren Fehlern. Sie tragen Verantwortung und vertragen Misserfolge. Weil sie mit sich selbst im reinen sind, stört es sie nicht, wenn sie mal von anderen kritisiert werden. Im Gegenteil, ihnen ist jedes Feedback willkommen, weil sie wissen, dass sie das nur noch besser macht. Doch wer erfüllt schon immer dieses Ideal. Die menschliche Psyche ist geschickt genug, um jeden Hinweis auf einen Verstoß gegen dieses Ideal gut vor uns selbst zu verstecken.

Letztlich trägt jeder von uns Verletzungen aus der Vergangenheit, Misserfolge, Zurückweisungen und negative Erfahrungen als tiefe psychische Narben mit sich rum. Und so reagiert jeder von uns in manchen Situationen auch mal aus einem zu geringen Selbstwertgefühl heraus. Nur typisch menschliche Mechanismen sorgen dann sofort für Rechtfertigungen, die uns für unser eigenes Fehlverhalten Blind machen. Ihre Blinden Flecken müssen Sie finden und aufdecken.

Wollen Sie diesen Stromberg in sich selbst eliminieren, müssen Sie ihn erstmal erkennen lernen. Dazu müssen Sie mehrmals am Tag sehr streng, extrem aufrichtig und selbstkritisch mit sich selbst ins Gericht gehen. Suchen Sie gezielt nach Feedback und heißen Sie jede Kritik willkommen. Suchen Sie nach Situationen, in denen Sie auf Kritik negativ reagiert haben. Waren Sie verletzt? Wurden Sie aggressiv? Haben Sie sogar zurückgeschossen? Selbst wenn Sie sich „nur“ gerechtfertigt haben ist dies ein Signal, dass Ihre Psyche ihren Selbstwert in Gefahr sah. Achten Sie besonders auf Rechtfertigungen, die Sie zu sich selber sagen („jemand anders hat schuld“, „ich kann nichts dafür“, „er hat es nicht anders verdient“, „Ich musste…Ich konnte ja nicht anders“). Diese Selbstrechtfertigungen sind deutliche Hinweise für Fehlverhalten á la Stromberg.

Geeignete Gegenmaßnahmen bekommen Sie bei einem professionellen Coach oder in Seminaren mit einem großen Anteil an Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung. So lenkt ein Coach zum Beispiel Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Stärken und sucht mit Ihnen nach Spuren von Erfolgen und erfahrener Wertschätzung in Ihrer Vergangenheit. Er lädt Sie mit starken positiven Gefühlen (Ressourcen) für Ihren Arbeitsalltag auf. Sie können auch in Eigenregie beginne ein Tagebuch zu schreiben. Konzentrieren Sie sich dabei auf Erfolge und positive Erlebnisse. Selbstkritische Erkenntnisse sollten Sie gleich mit einer Lehre daraus und positiven Änderungsabsichten versehen.

In einer NLP-Ausbildung lernen Sie unter anderem zahlreiche Instrumente zum besseren Umgang mit eigenen Gefühlen und störenden Verhaltenstendenzen kennen. Und das in den USA preisgekrönte HR-Training „Heikle Gespräche“ stärkt mit großem Selbsterfahrungsanteil die eigenen Dialogfertigkeiten, so wie Ihre Kontrolle über störende Emotionen. Das führt schnell zu besseren Resultaten und mehr Team-Commitment im Tagesgeschäft. So wird ihr persönlicher Stromberg immer kleiner und unbedeutender.

Über den Autor, Peter Rach:

Peter Rach ist erfahrener Coach (DVNLP), NLP-Trainer und Inhaber der Consultingfirma man2fan, die sich auf das Thema Mitarbeiter-Begeisterung und Teamentwicklung spezialisiert hat. Sitz ist in Mömbris, in der Nähe von Aschaffenburg und dem Rhein-Main-Gebiet. Zielgruppe sind vor allem mittelständische Unternehmen, die ihren Erfolg auf dem herausragenden Engagement ihrer Mitarbeiter aufbauen wollen. Die Geschäftsleitung hat Peter Rach, Diplomkaufmann für Marketing und Wirtschaftspsychologie, erfahrener Coach, Trainer und Marketing-Profi. Das Team besteht aus einem großen Netzwerk an erfahrenen Trainern, Psychologen und Coaches als freie Mitarbeiter. Sprechen Sie den Autor an: Peter Rach, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0177-4497497.

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Publiziert in Führung, Leadership

Der Nobelpreis für Chemie 2011 ging an den israelischen Wissenschaftler Daniel Shechtman. Er hatte bereits 1982 extrem ungewöhnliche Strukturen für Atome und Moleküle entdeckt. Strukturen, die man damals für nicht mit den Naturgesetzen vereinbar hielt. Für seine „Entdeckung“ ist der Kristallforscher seinerzeit zuerst verlacht und aus der Arbeitsgruppe geworfen worden. Nun gab es dafür sogar den Nobelpreis. Was lief hier falsch? Wie konnte man diese fantastische Entdeckung derart missdeuten? Und wie können Unternehmen vermeiden, dass ihre besten Ideen verlacht werden, nur weil sie nicht ins Denkschema passen?

Offenbar ist dieses Verhalten - das Verlachen neuer Ideen - zutiefst menschlich. Und nur zu oft ein schwerer Fehler, der immer wieder fantastische Entwicklungen bremst. Wir blicken auf eine lange Tradition der Verteufelung von andersartigem Denken zurück. Der IBM-Chef Thomas Watson vermutete 1943 einen Weltbedarf für Personalcomputer bei ca. 5 Stück. Für die Behauptung, die Welt sei eine Kugel und drehe sich um die Sonne, wurde man früher als Ketzer verbrannt. Für den Seeweg (Westroute) nach Indien wurde Christoph Kolumbus ausgelacht. Ich kann mir ausmalen, wie mit dem Menschen umgegangen wurde, er Rad erfand, und was der Homo Sapiens zu hören bekam, als er das Feuer zu bändigen versuchte.

Wie sieht das heute aus? Sind wir heute klüger? Kennen Sie die Diskussionen um Gedankenlesen, Reinkarnation, fliegend Untertassen? Welchen Standpunkt nehmen Sie dabei ein? Die grünen Menschen vom Mars gibt es nicht? Woher wissen Sie das? Ich will Sie jetzt nicht davon überzeugen, dass es das alles wirklich gibt. Aber ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Rein wissenschaftlich kann man nicht beweisen, dass es diese Dinge nicht gibt. Denke Sie an die Regel, dass noch so viele weiße Schwäne nie beweisen können, dass es keine schwarzen gibt. Vielleicht fehlen uns nur bisher die richtigen Messinstrumente.

Und es kommt noch schlimmer: Bei vielen der oben zitierten Irrtümer gab es genug Beweise oder zumindest Indizien dafür, dass die „neue Entdeckung“ falsch sein muss. Diesen Beweisen hat man geglaubt.

Und hier liegt der Fehler. Die feste Überzeug, etwas wirklich „zu wissen“, ist der Killer für fortschrittliche Ideen. Wenn Sie die besten Ideen ermitteln wollen, um ihr Unternehmen ganz nach vorn zu bringen, lernen Sie, zuerst an ihrer eigenen Meinung zu zweifeln.

Zusätzlich zu den obige Beispielen schwerer Irrtümer, aufgrund des damaligen Wissensstandes, kommen noch Erkenntnisse aus der Wahrnehmungspsychologie über z.B. optische Täuschungen. Glauben Sie noch, was Sie sehen? Die Gehirnforschung erklärt, dass unser Hirn permanent millionen von Informationen ignorieren muss, damit wir überhaupt die Realität um uns herum verarbeiten können. Dafür ergänzen wir jede Information mit persönlichen „Erfahrungen“ und individuellen Erklärungsversuchen, bevor unsere individuelle Wahrheit entsteht. Wir konstruieren unsere Wahrheit. Deshalb irren Menschen eben öfter mal. Das heißt doch: Wer glaubt, er hat Recht, der irrt bereits! Einstein sagte einmal „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, und er wusste offenbar nicht, wie recht er damit hatte.

Die Lösung heißt gekonnter „Dialog“. Dialog, das ist der freie, ungebremste Austausch von Meinungen. Dabei muss man zunächst alles zulassen was kommt. Wichtig ist dabei Ihre innere Haltung. Wer Recht behalten will, andere überzeugen will, sich durchsetzen will, tötet die besten Ideen (Dummer Weise befördern wir regelmäßig die Lauten, die Starken, die Durchsetzer und Überzeuger in Führungspositionen, wo sie noch mehr außergewöhnlich gute Ideen mit ihrem „Wissen“ abwürgen). Die innere Haltung muss auf Informationen sammeln und das Verstehen des anderen ausgerichtet sein. Dazu muss man ihm ja nicht gleich Recht geben (Das ist eine andere Baustelle), aber den Glauben an die Wahrheit der eigenen Sichtweise muss man loslassen können. Nur so erhalten Sie wirklich alle Meinungen, aller Beteiligten und aller Experten. Das ist die Basis für wirklich außergewöhnliche Ideen und exzellente Entscheidungen.

Diese Fähigkeiten kann man lernen. Am besten ist es, wenn das ganze Team, alle Mitarbeiter, diese Prinzipien beherrschen. Dann hat Ihr Unternehmen beste Chancen überdurchschnittlich erfolgreich zu werden. Das in den USA extrem erfolgreiche Training „crucial conversations“, lehrt im Unternehmenskontext, die schädlichen Verhaltensweisen zu erkennen, sie zu ändern, zu vermeiden. Unternehmen wie Microsoft und Phillip Morris, die dieses Training weltweit mit allen Mitarbeitern durchführen, sprechen von fantastischen Ergebnissen, schnellerer Time-to-Market, messbar höheren Renditen, verbesserter Wettbewerbsposition, höherer Qualität der Produkte, Team-Mitglieder stehen stärker hinter Entscheidungen und ziehen entsprechend mit.

Während crucial conversations® in den USA bereits HR-Trainings-Preise abgeräumt hat und mittlerweile weltweit mehr als 2 Millionen Teilnehmer zählt, beginnt der Rollout der deutschen Version „Heikle Gespräche®“ des Trainings-Anbieters DOOR in Deutschland gerade erst. Informationen zum einzigartigen, innovativen Trainingskonzept finden Sie unter www.doortraining.de. Am besten schicken Sie einen Entscheider zum Schnuppern in eines der regelmäßig stattfindenden offenen Trainings, oder Sie schauen einmal unverbindlich in eines der Gratis-Webinare.

Über den Autor, Peter Rach:

Peter Rach ist Senior-Trainer bei DOOR Deutschland, NLP-Trainer und Inhaber der Consultingfirma man2fan, die sich auf das Thema Mitarbeiter-Begeisterung und Teamentwicklung spezialisiert hat. Sitz ist in Mömbris, in der Nähe von Aschaffenburg und dem Rhein-Main-Gebiet. Zielgruppe sind vor allem mittelständische Unternehmen, die ihren Erfolg auf dem herausragenden Engagement ihrer Mitarbeiter aufbauen wollen. Die Geschäftsleitung hat Peter Rach, Diplomkaufmann für Marketing und Wirtschaftspsychologie, erfahrener Coach, Trainer und Marketing-Profi. Das Team besteht aus einem großen Netzwerk an erfahrenen Trainern, Psychologen und Coaches als freie Mitarbeiter. Sprechen Sie dazu den Autor an: Senior-Trainer Peter Rach, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0177-4497497.

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